Die sogenannten "Solmisations-Silben" DO - RE - MI - FA - SO - LA - TI kennen viele Menschen. Zurückgehend auf Guido von Arezzo (gest. 1050), der sie (ut-re-mi-fa-sol-la) aus den Versanfängen des Johanneshymnus ableitete, haben diese Silben eine lange Geschichte hinter sich. Während sie in Italien, Frankreich und Spanien bis heute konkreten Tönen entsprechen, ist bei der Methode des Solfège die Tonhöhe relativ, das DO (und entsprechend die Relationen) "wandert". Die Silben entsprechen in o.g. Reihenfolge unserer Dur-Tonleiter und können beliebig verschoben (transponiert) werden, man kann also sehr leicht in allen Tonarten singen. Es wird methodisch zudem mit Stufenziffern und Handzeichen gearbeitet, sowie mit einer besonderen Rhythmussprache in Kombination mit Dirigieren, die das Zählen im Takt lehrt. Solfège kann im Bereich der musikalischen Früherziehung sehr effektiv eingesetzt werden. Aber auch für Erwachsene ist es sehr effizient, wenn sie Noten lernen wollen, ihr Gehör und Rhythmikempfinden schulen wollen, wenn sie in kürzester Zeit Melodien vom Blatt singen und vor allem die Angst vor Vorzeichen verlieren möchten.